Klima-Kipppunkt in der Antarktis erreicht?

Klima-Kipppunkt in der Antarktis erreicht?

März 6, 2024 Aus Von Marc Szeglat

Im Jahr 2023 sorgte ein ungewöhnliches Minimum der antarktischen Meereisesausbreitung für Aufsehen unter Forschern, da es möglicherweise auf bedeutende globale Veränderungen hindeutet. Zwei australische Wissenschaftler stellten bereits im September 2023 die These auf, dass die Region einen neuen Zustand erreicht haben könnte, der als potenzieller Klima-Kipppunkt betrachtet wird. Zwei neue Studien unterstützen diese Vermutung und zeigen die potenziellen globalen Konsequenzen der Veränderungen an der Südpolregion auf.

Obwohl die Antarktis isoliert erscheinen mag, spielt der umgebende Südozean eine entscheidende Rolle im weltweiten Meeresströmungssystem, und Veränderungen im Energiehaushalt der Polarregionen beeinflussen das Wetter bis in die Tropen.

Eine Arbeitsgruppe um Will Hobbs von der University of Tasmania präsentiert statistische Argumente für einen möglichen Kipppunkt im antarktischen Meereis. Sie identifizieren zwei Anzeichen für einen kritischen Übergang zwischen verschiedenen Zuständen, darunter eine höhere Schwankungsbreite in der Meereisbedeckung seit 2006 und eine zunehmende Autokorrelation des Eises von einer Saison zur nächsten.

Es scheint, dass der Klimawandel mit einigen Jahren Verspätung nun auch in der Antarktis angekommen ist, wobei warmes Oberflächenwasser im Südozean seit etwa 2015 die Eismenge beeinflusst. Sollte sich die These vom überschrittenen Kipppunkt bestätigen, könnten wärmere Wasser, weniger Meereis und eine erhöhte Sonnenenergieaufnahme die Südpolarregion langfristig verändern, mit potenziell weitreichenden globalen Folgen.

Weiterführender Link: Dossier Klimawandel auf vulkan.net