Lake Elementaita in Kenia
Der Lake Elementaita liegt im Ostafrikanischen Riftvalley und ist nicht unbedingt jedem Keniareisenden ein Begriff, denn er liegt im Schatten der größeren und bekannteren Sodaseen Lake Nakuru und Lake Naivasha. Allerdings kann es auch von Vorteil sein, wenn man weniger bekannt und populär ist, denn das kleine Naturschutzgebiet an seinem Nordostufer ist weniger überlaufen als etwa der Nakuru-Nationalpark. Nashörner und Löwen gibt es hier zwar nicht, aber dafür darf man den Wagen verlassen und wandern, was in den allermeisten afrikanischen Nationalparks nicht erlaubt ist. Somit kommt man sich hier etwas freier und weniger wie in einem Zoo vor.
Tatsächlich besuchte ich den Lake Elementaita während meines letzten Familienurlaubs in Kenia. Mein Sohn Leroy und ich wanderten ein wenig am Seeufer umher und fotografierten Flamingos, Pelikane, Zebras und Büffel. Letztere sehen zwar behäbig aus, sind aber mit Vorsicht zu genießen, denn wenn man ihnen auf die Pelle rückt, neigen sie dazu anzugreifen. Und einem angreifenden Büffel hat man in etwas so viel entgegenzusetzen wie einem angreifenden Nashorn. Bei einer meiner ersten Keniareisen vor mehr als 20 Jahren wurde ich am benachbarten Lake Nakuru einmal von einem Nashorn attackiert, als ich mich neben den Wagen stellte, um mein Filmstativ aufzubauen. Ich bemerkte die Attacke rechtzeitig und konnte mich durch einen Sprung in den Wagen retten, als der Gigant schnauben auf mich zustürmte. Das Nashorn stoppte seinen Angriff etwa 3 Meter vor dem Wagen mit einer staubenden Vollbremsung, als ich vor meinem geistigen Auge schon sein Horn durch die Autotür brechen sah. So etwas passierte diesmal zum Glück nicht. Auch nicht, als wir nach unserem Besuch des friedlichen, Lake Elementaitas besagten Nakuru-Nationalparks besuchten.
Der Nakuru-Nationalpark war einmal einer meiner favorisierten Nationalparks in Kenia, doch seitdem der Pegel des Sees deutlich gestiegen ist, hat der Park viel Tierleben eingebüßt. Nashörner sind mir hier schon lange nicht mehr begegnet und auch Flamingos sind seltener geworden. Am Lake Elementaita habe ich deutlich mehr Flamingos sehen können. Übrigens ist dieser See das einzige Ausweichbrutgebiet der Flamingos, die normalerweise nur im Lake Natron brüten. Sollten dort die Bedingungen ungünstig sein, weichen sie gelegentlich zum Lake Elementaita aus. Aufgrund des Klimawandels kommt es immer öfter vor, dass die Flamingos ungünstige Brutbedingungen vorfinden. So werden immer mehr Naturparadise zerstört.