Masai Mara: bedrohtes Schutzgebiet in Kenia
Die Masai Mara ist ein einzigartiges Naturschutzgebiet im Süden von Kenia und ist in nur 6 Fahrtstunden von der kenianischen Hauptstadt Nairobi aus zu erreichen. Ich bereiste das Schutzgebiet bereits 2 Mal, zuletzt im Sommer 2023. Zusammen mit meiner Familie ging ich auf Safari. Ein Ziel war es, das Mara River Jumping zu beobachten: Die Weidetiere befinden sich auf ihrer großen Migration zwischen der Serengeti in Tansania und der Masai Mara und müssen dabei den Fluss Mara durchqueren. Vor allem sind es riesige Gnu-Herden, die sich an einem der Ufer sammeln, um wie auf einem geheimen Signal hin die Böschung hinabströmen und ins Wasser springen, wohl wissen, dass hier der Tot lauert. Er lauert in Form von Krokodilen, die sich vor allem schwache Tiere schnappen. Die Krokodile sind aber nicht die einzigen, die auf Gnus lauern. Ihnen tun es hunderte Touristen in ihren Jeeps gleich. Dabei werden die Tiere so sehr bedrängt, dass sie sich entweder genötigt sehen, vorzeitig in den Fluss zu springen, oder aber den Rückzug antreten. Auch bei anderen Gelegenheiten werden Wildtiere in den Schutzgebieten von Touristenjeeps bedrängt und gestört. Ökotourismus sieht meiner Meinung nach anders aus.
In diesem Jahr kam eine lang anhaltende Dürre hinzu, die den Artbestand vieler Tiere gefährdete und ihre Anzahl dezimiert. Viele Wasserstellen trockneten aus und Tiere verdursteten. Hinzu kamen ausgedehnte Steppenbrände. Im Oktober wendete sich das Blatt, und was in den Monaten zuvor fehlte, fiel zu viel. In zahlreichen Regionen Ostafrikas kam es durch eine besonders starke Regenzeit zu Überflutungen, denen viele Menschen und Tiere zum Opfer fielen.
Dürren und Überflutungen gab es schon immer, doch im Zuge des globalen Klimawandels werden Extremwetterereignisse immer häufiger. Neben voranschreitender Abholzung und Nutzung von Schutzflächen als Weideland verursacht der Klimawandel eines der größten Artensterben in der Geschichte unseres Planeten. Es macht auch vor der Masai Mara nicht halt.
Unser Reisevideo findet ihr übrigens auf Streaming-Planet.